|
Showing 1 - 5 of
5 matches in All Departments
Die Arbeit untersucht den Einfluss der Grammatiker des siebzehnten
Jahrhunderts auf die Ausbildung einer Norm der deutschen
Schriftsprache. Orthographische, morphologische und syntaktische
Merkmale aus einem Korpus handschriftlicher Protokolltexte werden
mit den metalinguistischen Aussagen in zeitgenoessischen
sprachtheoretischen Arbeiten verglichen. Als bedeutendster
Grammatiker steht dabei J. G. Schottelius im Vordergrund. Besondere
Bedeutung wird auch den Briefstellern G. Ph. Harsdoerffers und K.
Stielers eingeraumt, da bei diesen ein direkter Einfluss auf die
Schreibpraxis zu vermuten ist. Die Bedeutung der Grammatiker als
dominanter Faktor bei der Ausbildung der deutschen Schriftsprache
wird nach einem Vergleich von Theorie und Praxis in Frage gestellt.
Aufgewertet wird andererseits die Bedeutung der kanzleisprachlichen
Schrifttradition. Die Untersuchung des soziolinguistischen
Hintergrundes der analysierten Protokolltexte liefert wertvolle
Hinweise zum Fortbestehen dieser weithin fur das siebzehnte
Jahrhundert totgesagten Kanzleitradition. Zusatzlich werden die
Arbeitsbedingungen stadtischer Kanzlisten beleuchtet, insbesondere
ihre Qualifikation und ihr Status, die in der Praxis nicht ohne
Auswirkungen auf die Sprachwahl blieben. Die pragmatische
Untersuchung der Protokolltexte selbst liefert anhand der Hamburger
Kaufmannschaft ein anschauliches Beispiel fur den gezielten Einsatz
geltungshoher und -weiter Sprache als Machtinstrument.
|
|
Email address subscribed successfully.
A activation email has been sent to you.
Please click the link in that email to activate your subscription.